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Artikel: Märchen rund um den Kochtopf (4) Der süße Brei

Märchen rund um den Kochtopf (4) Der süße Brei
Freude am Kochen

Märchen rund um den Kochtopf (4) Der süße Brei

Der süße Brei

Nicht jedes Märchen muss umgeschrieben werden, damit darin ein Kochtopf vorkommt. Im Märchen „Der süße Brei“ von den Brüdern Grimm spielt der Topf schon im Original eine bedeutende Rolle.

Wir stellen heute unsere moderne Fassung des Märchens vor. Es war einmal ein kleines Mädchen, das lebte mit ihrer Mutter ganz bescheiden in einer kleinen Wohnung. Die beiden liebten sich sehr und hätten glücklich sein können, aber es waren schwere Zeiten. Die Mutter hatte ihre Arbeit verloren und manchmal reichte das Geld am Ende des Monats noch nicht einmal für eine warme Mahlzeit.

Eines Tages, als der Hunger wieder besonders groß war, schickte die Mutter das Mädchen zur Nachbarin, um nach etwas Brot zu bitten. Anstatt des Brotes gab die Nachbarin dem Kind allerdings einen leeren Kochtopf mit nach Hause und wies es an, den Topf mit den Worten: „Topf, koche!“ auf den Herd zu stellen. Die Worte „Topf, steh!“ würden das Kochen wieder beenden. Das Mädchen befolgte den Ratschlag der Frau und kaum hatte sie die ersten Worte ausgesprochen, kochte im Topf ein süßer Brei aus Milch, Honig und Grieß. Je mehr sie rührte, desto mehr vermehrte sich der Brei und bald war der Topf voll bis oben hin. Das Mädchen sagte: "Topf, steh!" und sofort hörte der Brei auf zu kochen und blieb im Topf. Von diesem Zeitpunkt an hatten Mutter und Tochter jeden Tag genug zu essen und wurden immer satt.

Als das Mädchen in der Schule war, bekam die Mutter großen Hunger und wollte auch Brei kochen. Sie befahl dem Kochtopf: „Topf, koche!“ und schon füllte er sich mit Brei. Als die Mutter genug hatte, merkte sie, dass sie das Zauberwort zum Beenden des Kochens nicht kannte. Der Brei begann sich zu vermehren, quoll bald über den Topf hinaus und floss durch das Haus auf die Straßen.

Die ganze Stadt wurde von dem herausquellenden Brei überschwemmt und es gab keinen Ausweg. Die Leute waren verzweifelt und wussten nicht, was sie tun sollten.

Da kam das Mädchen endlich wieder nach Hause und sah ihre weinende Mutter. Das Kind reagierte sofort und sagte das Zauberwort: "Topf steh!" Der Brei hörte auf zu kochen und wer jetzt die Stadt besuchen wollte, musste sich erst durch den süßen Brei essen.

Von diesem Tag an kochte das Mädchen immer nur kleine Portionen Brei, damit sich eine solche Katastrophe nie wiederholte.

Das Originalmärchen kann man hier nachlesen.

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